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siehe Bildunterschrift

Carl von Linné. Portrait von Alexander Roslin

Linné.

Linné's eigenhändige Aufzeichnungen über sich selbst, mit Anmerkungen und Zusätzen von Afzelius. Aus dem Schwedischen von K. Lappe etc. Berlin 1826. Vgl. Fee's Vie de Linné (Paris 1832). Minde om Linné, Fader og Son (Denkschrift auf Linné, Vater und Sohn) von S. Hedin.


Es war zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts – Dank den großen Ereignissen, welche die neue Kulturentwickelung der Menschheit begründeten seit der Entdeckung der neuen Welt, und dem Fleiße von Männern wie Konr. Geßner in Zürich, Aldrovandi in Bologna, Ray in England, Tournefort in Frankreich – bereits ein nicht geringer Schatz naturgeschichtlichen Wissens gesammelt worden, aber da man noch nicht gelernt hatte, das in den Erzstücken vorhandene edle Metall auszuprägen und in Kurs zu setzen, war man gewissermaßen des vorhandenen Reichthums wegen in Verlegenheit; es trat eine Stockung im Fortschritt der Wissenschaft ein, über deren Grund man ebenso wenig im Klaren, als man im Stande war, einen entscheidenden Schritt nach vorwärts zu thun. Da trat der schwedische Naturforscher Linné auf und zeigte den erstaunten Zeitgenossen, wie man die bunte Mannigfaltigkeit einheitlich ordnen und durch diese Ordnung beherrschen könne; mit seinem eindringenden umfassenden Blick faßte er das Wesentliche, Charakteristische der Naturkörper auf, wodurch sie zur Gattung und Art sich gruppiren; er nannte die Dinge und nun erst, da sie wissenschaftlich festgestellte Namen hatten, wurden sie für die Wissenschaft gewonnen. Es war ein künstliches System, das Linné aufstellte, aber dasselbe brach der Erkenntniß des natürlichen, von Gott selber geordneten Systems, wodurch alle Dinge in und mit und durch einander bestehen als Glieder Eines Leibes, die Bahn. Da er sich der lateinischen, damals der ganzen gelehrten und gebildeten Welt geläufigen Sprache bediente, ward seine Terminologie um so leichter verbreitet. Mit wahrem Riesenfleiß forschte und sammelte er aber auch in allen Reichen der Natur; er entdeckte mehr Spezies von Thieren, die Insekten mit inbegriffen, als alle Autoren zusammen, die vor ihm gelebt; im botanischen Garten von Upsala prangte der Theebusch neben sibirischen Gewächsen, welche seitdem unsere Gärten zieren und über Europa verbreitet worden sind.

Karl, Ritter von Linné, wurde im Mai 1707 zu Räshullt in der schwedischen Provinz Smaland geboren, wo sein Vater Pastor war, jedoch bald darauf nach Stenbrohult versetzt wurde. Zu Stenbrohult wuchs Karl unter den Blumen auf, zu denen er schon mit der Muttermilch eine so große Neigung gefaßt hatte, daß sie in der Folge von keiner Noth vertilgt werden konnte. Als erste Veranlassungen dazu führte Linné selber an: »Der Vater liebte immer die Pflanzenkenntniß; er hatte sich mit den lateinischen Namen einiger Pflanzen bekannt gemacht, hatte, als er auf der Akademie zu Lund studirte, 50 Pflanzen mit eigener Hand zu einem herbarium vivum eingelegt; er legte, sobald er verheirathet war, zu Räshullt einen kleinen Garten an, wo er so viele Gewächse anpflanzte, als er sich verschaffen konnte; er fand an keiner Sache so großes Vergnügen als an diesem Garten, auch die Mutter sah beständig den Beschäftigungen ihres Mannes im Garten zu, und hernach, da der Knabe noch ganz klein war, sobald er schrie und auf keine andere Art beruhigt werden konnte, steckte sie ihm immer eine Blume in die Hand, wo er dann sogleich stille ward.«

In Stenbrohult hatte der Vater einen der schönsten Gärten in der ganzen Landshauptmannschaft mit auserlesenen Bäumen und den seltensten Blumen bepflanzt und suchte darin, wenn er von Amtsverrichtungen frei war, seinen liebsten Zeitvertreib. Der junge Karl war kaum 4 Jahr, als er einmal seinen Vater zu einer Kollation nach Miklanäs begleitete, in der schönsten Sommerszeit. Da die Gäste am Abend sich auf einer grünen Wiese gelagert hatten, machte der Pastor seiner Gesellschaft bemerklich, wie jede Blume ihren eigenen Namen habe, führte auch mancherlei Merkwürdiges und Wunderbares von den Pflanzen an, und zeigte dabei die Wurzeln der Succisa und Orchis. Das Kind sah mit herzlichem Vergnügen zu, und von Stund' an ließ es dem Vater keine Ruhe, fragte beständig nach dem Namen der Gewächse, weit mehr, als der Vater beantworten konnte. Aber nach Art der Kinder vergaß auch Karl die Namen oft genug wieder, weshalb er auch einmal von seinem Vater hart angelassen wurde, welcher sagte, er würde ihm keine Pflanzennamen mehr nennen, wenn er sie immer wieder vergessen wollte. Des Knaben ganzes Sinnen und Denken war nun darauf gerichtet, die Namen sich fest in's Gedächtniß zu prägen.

Als er das siebente Jahr erreicht hatte, wurde er einem Informator anvertraut, der aber gar kein Geschick hatte, Kinder zu erziehen. Die Eltern hatten ihren einzigen Sohn dem geistlichen Stande bestimmt und schickten ihn zeitig nach Wexiö in die öffentliche Schule. Doch sowohl die Trivialschule wie das Gymnasium daselbst huldigten dem althergebrachten Schlendrian, und die Lehrer mit ihren steifen Methoden verstanden es durchaus nicht, den lebhaften Knaben anzuregen und für das Lernen zu gewinnen. Er war nie froher, als wenn er dem engen Schulzimmer entrinnend, in's Freie eilen konnte, um Pflanzen zu suchen. Da er jährlich mehrere Mal von Wexiö nach Stenbrohult wanderte, hatte er es durch aufmerksame Betrachtung der Blumen am Wege dahin gebracht, zu sagen, an welchem Punkte auf der Strecke von fünf Meilen jede Pflanze wuchs.

Das Gymnasium zu Wexiö arbeitete vornehmlich darauf hin, tüchtige Theologen heranzubilden, und gerade in den Wissenschaften der Rhetorik, Metaphysik, Moral, der griechischen und hebräischen Sprache und Theologie gehörte der junge Linné zu den schlechtesten Schülern. Dagegen war er einer der besten in den physikalischen und mathematischen Stunden. Seine Lieblingswissenschaft, die Botanik, ward gar nicht gelehrt, und er hatte sich deshalb verschiedene botanische Bücher, freilich sehr unvollkommene Wegweiser, angeschafft, die er Tag und Nacht las, und wörtlich hersagen konnte.

Der Gymnasialschüler war 19 Jahr alt geworden; 1726 machte der Vater einen Besuch in Wexiö, um sich nach seinem lieben Sohn zu erkundigen. Man denke sich das schmerzliche Erstaunen des Mannes, als alle Lehrer ihm einstimmig riethen, seinen Sohn nicht länger zu den Büchern zu halten, da er für ein wissenschaftliches Studium durchaus nicht tauge, und es am besten sei, wenn er ihn noch zeitig zu einem Tischler oder Schneider in die Lehre thäte. Mit dem traurigen Gedanken beschäftigt, zu welchem Handwerk er seinen Sohn bestimmen sollte, begab er sich noch zu dem Provinzialarzt Johann Rothmann, welcher zugleich Lektor der Physik am Gymnasium war, um sich wegen einer Unpäßlichkeit, woran er seit einiger Zeit gelitten, Raths zu erholen. Indem er nun dem Doktor seine Krankheit berichtet, läßt er auch den Kummer mit einfließen, den ihm, soeben sein liebstes Kind verursacht hat. Doktor Rothmann giebt auch dafür Medizin; er tröstet den Vater mit dem Ausspruch, daß unter all' den studirenden Schülern kein einziger sei, der soviel Hoffnung für die Zukunft erwecke, als eben sein Karl. Da der Pastor das einhellige Zeugniß der Lehrer entgegen hält, erbietet sich der wackere Arzt, um alle Zweifel niederzuschlagen, selber den Jüngling in's Haus nehmen und für das eine noch rückständige Jahr ihm den nöthigen Privatunterricht ertheilen zu wollen, so daß er mit seinen Kameraden auf die Akademie abgehen könne. Der Wunsch der Eltern, ihren Sohn zum Priester zu machen, sollte sich erfüllen, nur auf andere Weise; er sollte ein Priester der Natur werden. Doktor Rothmann hatte es aber zunächst auf den Arzt abgesehen; er stimmte den übrigen Lehrern bei, daß der Karl zum Prediger nichts tauge, dagegen könne er als Arzt sich eine nicht minder ehrenvolle und einträgliche Existenz schaffen.

So ward der Vater getröstet und willigte in die Rathschläge seines Freundes ein. Doktor Rothmann las dem jungen Linné das ganze darauf, folgende Jahr privatissime die Physiologie, und als er ihn nach gehaltenem Kollegium examinirte, fand er, daß er alles Vorgetragene wohl gefaßt habe. Auch zeigte Rothmann seinem Schüler an Tournefort's »Institutionen«, wie er die Botanik studiren müsse, um weiter zu kommen; er ließ ihn ferner die Pflanzenklassen aus Valentini's Geschichte der Pflanzen abzeichnen und Linné hatte nun die größte Freude daran, jedes Gewächs nach Tournefort's Weise durch Anschauung der Blüthe zu bestimmen und in seine Klasse zu bringen.

Als das letzte Vorbereitungsjahr abgelaufen war, stellte ihm der Rektor des Gymnasiums folgendes testimonium academicum aus: »Die Jugend auf den Schulen könne mit jungen Stämmen in einer Baumschule verglichen werden, wo es sich zuweilen, wie wohl selten, ereigne, daß junge Bäume, obgleich man den größten Fleiß auf sie gewandt, nicht arten wollen, sondern durchaus Wildlingen gleichen; wenn sie aber in der Folge versetzt und umgepflanzt werden, ihre wilde Art verändern und schöne Bäume werden, die liebliche Früchte tragen. In welcher Absicht und in keiner andern er nun auch diesen Jüngling zur Universität absende, der vielleicht daselbst in ein Klima kommen könne, welches sein besseres Gedeihen begünstige.« Mit diesem Reisepaß verfügte sich Linnäus zur Akademie in Lund, woselbst sein voriger Informator, der nunmehrige Magister Gabriel Hök, sich aufhielt, welcher, ohne jenes unangenehme Zeugniß vorzuweisen, seinen ehemaligen Schüler zum Rektor Magnifikus und zum Dekan führte, ihn als seinen Schüler einschreiben ließ und ihm darauf im Hause des Doktor Stobäus eine Wohnung verschaffte.

Hier bei Dr. Stobäus fand nun unser Student ein artiges Museum von allerhand Naturalien, namentlich von Steinen, Schnecken, Vögeln, auch Herbarien von eingelegten oder eingeklebten Pflanzen, dergleichen er noch niemals gesehen. Ueber diese Herbarien hatte der junge Mann eine besonders große Freude, und er machte sich sogleich an's Werk, alle Pflanzen, die in der Gegend von Lund wuchsen, einzulegen. Stobäus war ein kränklicher Mann, einäugig, an einem Fuße lahm, beständig von Kopf- und Rückenschmerz und Hypochondrie geplagt, aber sonst ein großes Genie. Da er eine ausgebreitete medizinische Praxis hatte, rief er einstmals den Linnäus zu sich, daß er ihm in der Korrespondenz mit den Kranken helfen sollte; aber dessen Handschrift war so wenig ansprechend, daß es bei Einem Briefe sein Bewenden hatte. Doch erhielt Linné die Erlaubnis einer Privatvorlesung, welche Stobäus zweien Studenten über die Konchylien hielt, beiwohnen zu dürfen, und als er den Eifer sah, womit Linné bis tief in die Nacht hinter den Büchern saß und studirte, gestattete er ihm die freie Benutzung seiner großen Bibliothek, schickte ihn auch späterhin zu seinen Patienten und ließ ihn oft an seinem Tische essen.

Im Frühling 1728 war Linné an einem heißen Tage nach Vogelsang, einem Dorfe in der Nähe von Lund, botanisiren gegangen; der großen Hitze willen warf er Rock und Weste ab, hatte aber das Unglück, daß er von einem Insekt, der sogenannten Höllenfurie ( furia infernalis) in den Arm gebissen wurde, so daß dieser anschwoll und ganz steif wurde. Die Entzündung nahm überhand, Stobäus war verreist, da entschloß sich ein Feldscheer, Namens Seidel, eine große Oeffnung in den Arm vom Ellbogen bis zur Schulter zu machen, und der Schaden war glücklich geheilt.

Gleich nach seiner Genesung machte Linné eine Reise nach Smaland zum Besuch der Eltern. Die Mutter ward ganz betrübt, als ihr Sohn nichts anders that, als Pflanzen auf Papier zu kleben; sie hatte noch immer eine stille Hoffnung gehegt, aus ihm einen Priester zu machen, sah jedoch nun, daß sie darauf Verzicht leisten müsse. Doktor Rothmann sprach auch in Stendrohult vor, und rieth dem Studenten, er solle Lund verlassen und lieber Upsala wählen, wo ihn der gelehrte Roberg in der Medizin und der berühmte Rudbeck in der Botanik besser vorwärts bringen würden, als solches in Lund möglich sei; auch seien in Upsala noch andere Vortheile, als eine stattliche Bibliothek, ein schöner akademischer Garten und eine reiche Zahl von Stipendien, ohne welche ein armer studiosus medicinae nicht wohl fortkommen könne. Die. Eltern gaben ihrem Sohn das Letzte, was sie hatten, 100 Thaler Silbermünze, und so reiste Linné nach Upsala.

Im Herbst 1728 langte er in der Universitätsstadt an. Nirgend empfohlen und ohne Aussicht auf Nebenverdienst ging seine Baarschaft bald zu Ende. Er gerieth in Schulden, und konnte nicht einmal seine Schuhe besohlen lassen, sondern mußte auf den bloßen Füßen gehen, indem er steifes Papier anstatt der Sohlen in seine Schuhe legte. Gern wäre er wieder zu seinem Gönner Stobäus in Lund geeilt; aber der Weg war lang, und überdies schämte er sich, einen Mann wieder aufzusuchen, von dem er sich etwas leichtsinnig entfernt hatte. Doch es sollte bald Hülfe kommen! Im Herbst 1729 saß Linné in dem verfallenen akademischen Garten, um einige Blumen zu beschreiben, als ein ehrwürdiger Geistlicher in den Garten trat und ihn fragte, was er schriebe, ob er die Pflanzen kenne u. s. w. Linnäus antwortete sehr bestimmt und benannte Alles sicher nach Tournefort's Methode, was dem geistlichen Herrn sehr gefiel, der den kenntnißreichen jungen Botaniker sogleich mit in seine Wohnung nahm. Der Prälat war der berühmte Celsius, Doktor der Theologie, welcher damals seine Geschichte der biblischen Pflanzen ausarbeitete und sich schon längst nach der Beihülfe eines tüchtigen Botanikers gesehnt hatte. Er räumte dem armen Studenten ein Zimmer in seinem Hause ein und ließ ihn mehrentheils an seinem Tische essen; Linné unterzog sich dafür mit Freuden den ihm aufgetragenen Arbeiten und begleitete auch den Doktor Celsius auf dessen Reisen. Da er nun auch Gelegenheit bekam, einigen Studenten der Medizin Privatkollegia zu halten, bekam er die erforderlichen Geldmittel, sich Schuhe und andere Bekleidung anzuschaffen.

Unter den Medizinern war ein sehr talentvoller Student, Petrus Arctädius (Artedi); mit diesem schloß Linné eine vertraute Freundschaft. Beide waren an Statur und Sinnesart sehr ungleich, denn Artedi war lang gewachsen, saumselig, ernsthaft; Linné klein, hastig, lebhaft; Artedi liebte die Chemie und besonders die Alchymie eben so sehr, wie Linné die Gewächse. Artedi besaß aber auch einige Kenntniß in der Botanik, ebenso wie Linné in der Chemie, und da sie sahen, daß Jeder in seinem Fach dem Andern überlegen war, strebten sie in gleicher Weise, wenn auch auf verschiedenem Gebiete, vorwärts. Beide begannen z. B. zu gleicher Zeit mit dem Studium der Fische und Insekten; doch da Linné den Artedi in den Fischen nicht erreichen konnte, verließ er sie willig, ebenso wie Artedi die Insekten. Artedi bearbeitete die Amphibien, Linné die Vögel. Es war zwischen beiden Freunden eine beständige Eifersucht, heimlich zu halten, was sie gefunden hatten, und doch konnte keiner länger als drei Tage an sich halten, sondern mußte mit seiner Entdeckung prahlen.

Die Professoren der Medizin Rudbeck und Noberg lasen keineswegs über Botanik, wie Linné es erwartet und gewünscht hatte. Um so eifriger trieb er seine Privatstudien. Durch eine Abhandlung »über das Geschlecht der Pflanzen« in den Actis Lipsiensibus angeregt, begann er eine genauere Untersuchung der Befruchtungsorgane, und fand bald, daß die Staubfäden und Pistille nicht minder verschiedenartig gebaut seien als die Blumenblätter, und eigentlich die wesentlichsten Bestandtheile der Blüthe bildeten. Er schrieb seine Gedanken in einem Aufsatze nieder, den er seinem Gönner Doktor Celsius mittheilte, welcher seinerseits das Manuscript dem Professor Rudbeck gab, dem die Abhandlung so gefiel, daß er nach der näheren Bekanntschaft des Verfassers verlangte. Linné ward von Rudbeck alsbald zum Stellvertreter ausersehen und mußte nun im botanischen Garten die Pflanzen demonstriren. Seine botanischen Vorlesungen fanden allgemeinen Beifall und Linné ließ nun den ganzen Garten ändern, verschaffte sich aus andern Gärten und vom Lande die seltensten Blumen und pflanzte sie nach eigener Methode. Professor Rudbeck hatte ihn als Informator seiner Kinder in sein Haus aufgenommen, wodurch Linné Gelegenheit bekam, dessen treffliche Bibliothek nach Gefallen benutzen, namentlich aber auch Rudbeck's schön gezeichnete Vögel ununterbrochen durchgehen zu können. Der junge Naturforscher war ganz in seinem Elemente, arbeitete Tag und Nacht und begann seine Bibliotheca botanica, seine Classes plantarum, seine Critica botanica und seine Genera plantarum zu schreiben, wodurch er eine wahre Reformation in der Botanik begann.

Rudbeck hatte schon 40 Jahre vorher eine botanische Reise nach Lappland gemacht, deren Ergebnisse das allgemeinste Interesse erregt hatten; da er oft von den seltsamen Naturerscheinungen und eigenthümlichen Pflanzen, die er auf seiner Reise gesehen, erzählte, entstand in Linné der Wunsch, ein ähnliches Unternehmen zu wagen. Der Plan zu einer neuen Reise in den Norden ward in Anregung gebracht und die wissenschaftliche Sozietät bewilligte dem Linnäus eine Summe von 50 Thalern, welche der unternehmende Botaniker für völlig hinreichend hielt, um eine Reise von mehr als 800 deutschen Meilen zu machen.

Im April 1732 trat Linné die ebenso beschwerliche als gefahrvolle Reise an, ganz allein und nur mit dem Unentbehrlichsten ausgerüstet, das er in einem Päckchen hinter sich auf dem Pferde hatte. In sechs Monaten vollbrachte er glücklich seine Aufgabe und kehrte mit wichtigen, besonders für die Botanik werthvollen Schätzen zurück. Mit großem Fleiß bearbeitete er nun die vollständige »Flora von Lappland«, welche ein Muster für alle ähnlichen Arbeiten wurde, und eine Fülle neuer Entdeckungen, namentlich die bündigste und genaueste Beschreibung der Pflanzen enthielt, die hier zum ersten Mal nach der Zahl der Staubfäden und ihrem Verhältniß zum Pistill geordnet erschienen.

Ein junger Dozent, Doktor Rosen, war von seinen Reisen in's Ausland nach Upsala zurückgekehrt und hatte einen Theil der Professur Rudbeck's übernommen. Wie er schon vorher, als Linné sich zur lappländischen Reise anschickte, gegen diesen aufgetreten war, suchte er auch nun eine feste Anstellung des in der Naturgeschichte ihm so entschieden überlegenen Naturforschers zu verhindern. So entschloß sich Linné abermals zu einer Reise nach Fahlun und in die Bergwerke Dalekarliens, wohin ihn dießmal sieben wißbegierige Studenten begleiteten. Er hielt zu Fahlun Vorlesungen über Mineralogie und Hüttenwesen, und erübrigte endlich so viel, daß er 1735 nach Holland reisen und zu Harderwyk als doctor medicinae promoviren konnte. Sodann begab er sich in die berühmte Universitätsstadt Leyden, wo damals der große Arzt und Naturforscher Boerhave wirkte. Dieser staunte über die Tiefe und den Umfang seiner Kenntnisse und schloß bald ein enges Freundschaftsbündniß mit ihm. Als er in Amsterdam den Naturforscher Burmann besuchte, war dieser hocherfreut, räumte dem Linné sogleich ein prächtiges Zimmer ein und bat ihn, so lange zu bleiben, als es ihm gefiele. Beide Wissenschaftsmänner arbeiteten nun eine Zeit lang gemeinsam; Linné lernte Burmann's Arbeit über die Pflanzen Ceylon's kennen und besuchte fleißig den medizinischen Garten in Amsterdam. Doch er hatte kaum einige Monate diese Gelegenheit bei Burmann benutzt, als der reiche Banquier und Oberaufseher der ostindischen Handelsgesellschaft Georg Clifford ihn aufsuchte und Burmann überredete, den berühmten Botaniker, der ihm. von Boerhave so glänzend empfohlen sei, ihm zu überlassen. Clifford besaß zu Hartecamp bei Hartem einen vortrefflichen Garten, den nun Linné nach seinem Ermessen einrichten sollte; er hatte Vollmacht erhalten alle Pflanzen zu verschreiben, die im Garten mangelten und die Bücher zu kaufen, die in der übrigens wohl ausgestatteten Bibliothek noch fehlten. Dabei blieb ihm noch Zeit genug, zu seiner eigenen Ausbildung in der Botanik fortzuarbeiten, und er arbeitete auch Tag und Nacht darin. Unter Mithülfe einer gelehrten Gesellschaft in Amsterdam gelang es ihm auch, seine Flora lapponica unter die Presse zu bringen. Dann reiste Linné auf Clifford's Kosten nach England, wo er nicht allein die Gärten in Chelsea und Oxford besah, sondern sich auch daraus die meisten seltenen Pflanzen verschaffte, welche eingesandt, aber noch unbeschrieben waren. Er kehrte mit mancherlei botanischen Schätzen beladen nach Holland zurück, bereicherte Clifford's Garten mit vielen lebenden Pflanzen, und dessen Herbarium durch viele getrocknete Exemplare. Seine Genera plantarum wurden nun mit aller Sorgfalt in Leyden gedruckt, und am 3. Oktober 1736 ward Linnäus zum Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften unter dem Namen Dioscorides II. ernannt.

Da Clifford ihm so viel Gutes gethan, ja wie einen Sohn behandelt hatte, wollte sich Linné auch dadurch dankbar erweisen, daß er das große Prachtwerk der Beschreibung des Clifford'schen Gartens ( Hortus Cliffortianus) mit 37 Kupfern verfaßte und herausgab. Wenn er von dieser Arbeit ermüdet war, belustigte er sich mit der Critica botanica, die er in Leyden drucken ließ. Der Arbeiten mochten aber doch zu viele geworden sein, und Linné merkte an seinem Befinden, daß ihm die holländische Luft nicht mehr zusagte. Zwar bot sein Freund und Gönner Clifford Alles auf, ihn bei sich zu behalten, doch vergebens.

Im Jahre 1738 verließ der schwedische Naturforscher Holland. Sein Abschied von dem großen Arzte Boerhave, der an der Bauchwassersucht todtkrank darniederlag, war rührend. Boerhave hatte solche Beklemmungen, daß er im Bette nur aufrecht sitzen konnte, und um ihn zu schonen, durfte Niemand ihn besuchen. Linnäus war der Einzige, welcher Zutritt erhielt, um zum letzten Male seines großen Lehrers Hand zu küssen und ihm ein betrübtes Vale! zu sagen. Der kranke schwache Greis hatte noch so viel Kraft, daß er des Linnäus Hand zum Munde führte und sie ebenfalls küßte, wobei er folgende Worte sprach: »Ich habe meine Zeit und Jahre gelebt, auch gethan, was ich vermocht und gekonnt habe, Gott erhalte Dich, dem dieß Alles noch bevorsteht. Was die Welt von mir verlangte, hat sie erhalten; aber sie verlangt noch weit mehr von Dir. Lebe wohl, mein lieber Linnäus!« Die Thränen verstatteten ihm nicht, seine Rede fortzusetzen, aber er sandte dem geliebten Schüler noch ein prächtiges Exemplar seiner Chemie als Andenken.

Linné ging zuerst nach Paris, wo er mit den beiden Jussieu, mit Réaumur, Obriet (des verstorbenen Tournefort's Zeichner und Reisegefährten im Orient) und andern bedeutenden Persönlichkeiten Bekanntschaft machte. Die Akademie der Wissenschaften ernannte ihn zu ihrem Korrespondenten. Da er sich daheim kurz vor seiner Abreise verlobt hatte, ließ es ihm nun aber in der Fremde keine Ruhe mehr, und er kam noch am Ende des Jahres in Stockholm an, wo er sich nun als Arzt eine Wirksamkeit zu schaffen suchte. Trotz allen im Auslande empfangenen Ehren sah er sich jedoch in der schwedischen Hauptstadt anfänglich ganz verlassen und nur mit größter Mühe erwarb er sich nothdürftig seinen Unterhalt. Die glückliche Behandlung einiger jungen Kavaliere, die er in 14 Tagen von einem Uebel befreite, woran andere Aerzte Jahre lang kurirt hatten, führte ihm aber bald die ganze vornehme Jugend zu; dann wurde er auch mit dem Kapitän Triewald bekannt, einem sehr gebildeten Mann, der sich durch Einführung der Experimentalphysik im Reiche beliebt gemacht hatte. Dieser trug schon längst den Plan mit sich herum, eine schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm zu gründen, und er vereinigte sich nun mit Doktor Linnäus, dem patriotischen Jonas Alström und Baron Höpken, welche Männer gemeinschaftlich die Statuten entwarfen, und schon im Mai 1739 kam die Akademie zu Stande, deren Präsident Linné wurde. Bald darauf feierte er seine Hochzeit.

Der Landmarschall Graf Tessin, als er durch Kapitän Triewald das Lob des Dr. Linné vernommen, veranlaßte den Reichsrath, daß ihm wieder die 100 Dukaten jährlich bewilligt würden, die er ehemals bezogen hatte; dafür sollte er im Sommer auf dem Ritterhause Botanik, im Winter über das Mineralienkabinet des Bergkollegiums Vorlesungen halten. Admiral Ankarkrona brachte es zu gleicher Zeit dahin, daß Linné von Sr. Majestät zum Admiralitätsarzt ernannt wurde, so daß es nunmehr weder an Thätigkeit, noch an Ehre und Einkommen fehlte. Sehr erwünscht kam ihm 1741 die Aufforderung zu einer naturwissenschaftlichen Reise von Seiten des Reichstags, welcher Befehl gab, er solle durch Oeland, Gothland und Westergothland reisen und die dortigen Landesprodukte beschreiben. Mit der Aussicht auf eine Professur in Upsala, wo 1740 Professor Rudbeck gestorben war, begann er die Reise, und als er zurückkehrte, zog er nach Upsala, um dort seine Antrittsrede »über die Wanderungen innerhalb des Vaterlandes« zu halten. Das Gebiet, welches ihm fortan zur Bearbeitung anheimfiel, war die Aufsicht des botanischen Gartens, die Botanik, Materia Medika, Semiotik, Diätetik und Naturgeschichte.

»Als Seine königliche Hoheit,« berichtet Linné in seiner Selbstbiographie, »Prinz Adolph Friedrich Regierte als König von 1751-1771., zum ersten Mal die Akademie besuchten und alle Professoren von dem Kanzler Graf Gyllenborg präsentirt wurden, da wurden die Professoren Andreas Celsius und Karolus Linnäus als Lumina Academiae vorgestellt, wegen ihrer innerhalb und außerhalb des Reiches bekannten Gelehrsamkeit. Und auch in demselben Jahre, da Ihre königliche Hoheit vom Rektor und vier Professoren, unter welchen Linnäus einer war, zu ihrer Anherkunft beglückwünscht wurden, ward dem Linnäus allein angedeutet, nach Ekholsund zu folgen, um dort bei Ihrer königlichen Hoheit eine Privataudienz zu haben.« Der botanische Garten zu Upsala ward durch Linné's Sorgfalt bald der vorzüglichste in ganz Europa; 1748 erschien die Beschreibung unter dem Titel Hortus Upsalensis. Das Studium der Naturgeschichte, vornehmlich der Botanik, kam in höchsten Flor. Wenn Linné zur Sommerszeit botanisirte, hatte er ein paar hundert Schüler um sich, welche Pflanzen und Insekten sammelten, Naturbeobachtungen anstellten, Vögel schossen, Protokoll führten. Und wenn sie von diesen Ausflügen, die bei gutem Wetter regelmäßig Mittwochs und Sonnabends von 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends abgehalten wurden, zurückkehrten, waren ihre Hüte mit Blumen geschmückt und sie begleiteten ihren Anführer mit Pauken und Waldhörnern durch die ganze Stadt bis zum botanischen Garten. Es fehlte auch nicht an freundlichen Sendungen vom Auslande. So erhielt Linné von Gmelin, welcher durch Sibirien reiste, ein Herbarium der sibirischen Pflanzen, wie er früherhin durch Gronovius von den virginischen erhalten hatte, und eins vom Professor Sauvages in Montpellier von allen dort wachsenden. Ein vom Professor Hermann in Leyden hinterlassenes Herbarium, das die in Ceylon wachsenden Pflanzen und Gewürze enthielt, war gleichfalls nach Upsala gesandt worden, und Linné scheute nicht die Herkulesarbeit, die alt und trocken gewordenen Blumen zu untersuchen und eine Flora Zeylonica zu bearbeiten. »Die Freude,« bemerkt Oken sehr wahr – »nach Linné's System die ganze Natur mit Einem Blicke zu überschauen, und Alles, was vorkommt, mit Leichtigkeit darin auffinden und benennen zu können, wirkte so mächtig, daß Hunderte von Menschen davon ergriffen sich in alle Welttheile zerstreuten, allen Gefahren trotzten und selbst das Leben opferten, um Naturalien zusammenzubringen und ihrem verehrten Lehrer zu schicken. Andere arbeiteten rastlos zu Hause an der Untersuchung und Beschreibung der Thiere, welche nun aus aller Welt zusammenströmten, oder die sie in den Gärten, in den Flüssen oder am Meere fanden.«

Das »System der Natur« hatte so großen und allgemeinen Beifall gefunden, daß Linné im Jahre 1748 schon die sechste Auflage davon besorgen konnte. An akademischen Würden und Ehren fehlte es dem verdienten Manne nun nicht; die meisten Akademieen hatten ihn zu ihrem Mitgliede ernannt und es wurden ihm oft genug Anträge zu höchst ehrenvollen Stellen im Auslande gemacht. Linné mochte aber sein Vaterland und eine Stelle, auf welcher er sich so ganz in seinem Elemente wußte, nicht verlassen. In Anerkennung seiner großen Verdienste schenkte ihm sein König, Gustav III., ein Landgut und erhob ihn 1756 in den Adelstand. Im Schooße seiner Familie, umgeben von seinen Freunden und Kindern, führte er ein zufriedenes glückliches Leben. Im Jahre 1772, wo er zum dritten Mal Rektor war, hatte er noch die Freude, daß seine Schüler, die Doktoren Thunberg und Sparrmann, ihm ihre Sammlungen vom Kap der guten Hoffnung sandten, und J. R. Forster von seiner Reise in die Südsee ihm mit deutscher Liberalität seine ganze Sammlung kanadischer Insekten zum Geschenk machte.

Im Jahre 1774 ward Linné von einem Schlaganfall heimgesucht, der sich wiederholte, und nach längerem Leiden, das eine traurige Schwäche des Körpers und Geistes herbeiführte, starb der große Naturforscher am 10. Januar 1778, im Alter von 71 Jahren. Zu Upsala wurde in Linné's Garten dessen Statue, von Byström gefertigt, aufgestellt, und König Karl XIV. ließ, sein Andenken zu feiern, 1810 in Linné's Geburtsorte eine Schule errichten.

Der Medizinalrath S. Hedin, einer von Linné's vertrautesten Schülern, hat in der o.a. »Denkschrift« auf gewisse Aufzeichnungen hingewiesen, die Linné für seinen Sohn bestimmt hatte, aber sehr geheim hielt. Diese sind erst neuerdings aufgefunden worden durch Dr. Eckmann in Kolmar. Sie sollten dem geliebten Sohne ein letztes Vermächtniß sein; das Vorwort lautet u.A.:

 

Mein einziger Sohn!

Du bist in eine Welt gekommen, die Du nicht kennst; Du siehst nicht den Herrn des Hauses, wunderst Dich aber über dessen Pracht;
Du siehst, daß Alles verwirrt zugeht, als ob Niemand es sähe, Niemand es hörte;
Du siehst, wie die reizendsten Lilien vom Unkraut erstickt werden;
Aber dennoch wohnt hier ein gerechter Gott, der Jedem das Seine giebt!

Innocue vivito, numen adest. Lebe unsträflich, Gott ist gegenwärtig.

Es war eine Zeit, wo ich zweifelte, ob sich auch Gott um mich kümmere;
Viele Jahre haben mich gelehrt, was ich Dir jetzt übergebe.
Alle wollen glücklich sein, Wenige können es werden –
Willst Du glücklich werden, so wisse, daß Gott Dich sieht:

Innocue vivito, numen adest.

Bist Du nicht gläubig durch die Schrift, so werde es durch die Erfahrung.
Ich habe diese wenigen Fälle niedergeschrieben aus der Erinnerung,
Spiegele Dich in ihnen, und nimm Dich in Acht:

Felix quem faciunt aliena pericula cautum. Glücklich der, den Anderer Gefahren vorsichtig machen.

 

Linné nannte diese Aufzeichnungen seine Nemesis divina und hatte darin ganz bestimmte Namen und Thatsachen berührt, um seinem Sohne das unverletzliche Gesetz der moralischen Weltordnung an's Herz zu legen. Da sie den Naturforscher als Menschen in würdigster Weise charakterisiren, führen wir einige kurze Sätze zum Schlusse dieser biographischen Skizze noch an.

Das schon im Vorwort öfter berührte:

 

Innocue vivito, numen a dest.

Benefac et laetare! (Thue Gutes und freue Dich!)
Ut vivis, ita ibis! (Wie du lebst, wirst Du Dich befinden.)
Kein Charakter ist größer, als der, ein ehrlicher Mensch zu sein.
Wen der Zufall nicht erhöhet hat, den kann das Unglück nicht erniedrigen.
Hüte Dich, Dein Glück auf eines Andern Fall zu gründen.
Halte Dich nicht für unglücklich, weil Du in niederem Stande lebst, arm und gesund ist besser, als Reichsrath sein.
Je größer die Moralisten, desto mehr Narren; je dummer die Priester, desto mehr Ketzer; je stumpfer das Rasirmesser, desto schlimmer reißt es.

 

Letztere bittere Bemerkung wurde wohl zunächst durch die Streitigkeiten mit der theologischen Fakultät zu Upsala veranlaßt, welche den Naturforscher wegen seiner hier und da allerdings etwas zu ausgedehnten Anwendung von Bibelstellen in mehreren Dissertationen angegriffen hatte. Linné's Auffassung der göttlichen Strafgerechtigkeit ist etwas mechanisch und kaum haltbar – da er die Sünde nur dann für gelöst hält, wenn das Vergehen wieder gut gemacht wird, aber sie zeugt von seiner sittlichen Reinheit und Strenge. Vgl. Magazin der Liter. d. Ausl. 1853. Nr. 135 und 136. Uebrigens glaubte der große Mann – und das ist auch merkwürdig für den Kulturstandpunkt seiner Zeit – noch an Ahnungen, Vorbedeutungen und Prophezeiungen. In seiner Selbstbiographie treffen wir auf manche Aeußerungen eines Selbstlobes und einer Eitelkeit, die aber durchaus naiv ist und nirgends verletzt. So findet sich auch ein Abschnitt, »Flora's Leibregiment« überschrieben, worin Carolus Linnaeus als General an der Spitze steht. Flora's Leibregiment.
General: Karl Linné, Professor zu Upsala.
General-Major: Bernh. Jussieu, Professor zu Paris.
Obristen: Alb. Haller, Professor zu Göttingen. J. F. Gronovius, Senator zu Leyden; Royen, Professor zu Leyden. Geßner.
Obrist-Lieutenante: Joh. Burmann, Professor zu Amsterdam. J. Gottl. Gleditsch, Professor zu Berlin. P. H. G. Möhring, Arzt in Jever. Chr. G. Ludwig, Professor zu Leipzig. Gunttard, Mitglied der Pariser Akademie.
Majore: Joh. Georg Gmelin, Professor zu Petersburg. Fr. Sauvage, Professor zu Montpellier. Humphrey Sibthorp, Professor zu Oxford. Petr. Kalm, Professor zu Abo.
Kapitäne: Ol. Celsius, Professor zu Upsala. Jul. Pontedera, Professor zu Padua. J. Fr. Seguier etc. etc.
Lieutenante: John Martyn, Professor zu Kambridge etc. etc. Rumormeister: Lor. Heister, Professor zu Helmstedt.
Feldwebel: J. Georg Siegesbeck, Professor zu Petersburg.


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